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Too Big to Archive? Herausforderungen und Lösungen

Frank Linnenbach
Frank Linnenbach |

Memoriav Fachtagung

too-big-to-archiveQuelle Foto: Memoriav Fachtagung

Die vergangene Memoriav Fachtagung "Too Big to Archive" lieferte wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Strategien von Archiven beim Umgang mit grossen Datenmengen. Verschiedene Experten stellten ihre Erfahrungen und Best-Practice-Ansätze vor.

Hier meine Erkenntnisse und Learnings:

Die Erhaltung digitaler Inhalte ist ebenso wichtig wie ihre technische und kulturelle Lesbarkeit. Diese beinhaltet nicht nur die Fähigkeit, digitale Inhalte mit vorhandener Technologie zu öffnen, sondern auch das Verständnis ihrer kulturellen Bedeutung.

Einheitliche Standards bei der Kodierung, Benennung und Spezifizierung sind entscheidend für die Organisation und Zugänglichkeit der Bestände. Die Bereitstellung von ausreichenden und genauen Metadaten ist ebenfalls zentral, insbesondere bei Bildmaterial.

Aufgrund begrenzter Ressourcen ist es notwendig, eine sorgfältige Auswahl zu treffen, welche Materialien physisch aufbewahrt und welche digitalisiert werden. Intellektuelle Analysen stehen dabei vor technischen und statistischen Analysen.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz kann die Effizienz der Archivprozesse erheblich steigern, birgt aber auch Risiken in Bezug auf rechtliche und ethische Fragen.

In Zeiten, in denen Inhalte schnell erzeugt und ebenso schnell wieder verschwinden, ist ein zeitnahes Sammeln ("collect now – ask later") von grosser Bedeutung. Die damit verbundene Herausforderung ist jedoch die Entscheidung, welche Ereignisse so bedeutend sind, dass sie einer sofortigen Reaktion bedürfen.

Die Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Institutionen, sowie die Diversität im Team, sind von entscheidender Bedeutung, um blinde Flecken zu erkennen und eine repräsentative Auswahl zu treffen.

Die Tagung hat mir gezeigt, dass trotz der enormen Herausforderungen des Archivierens grosser Datenmengen Lösungen möglich sind, die sowohl die Erhaltung als auch die Zugänglichkeit von Kulturgut gewährleisten.

Also doch nicht "too big", sondern weiter dran bleiben!

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